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Bericht zur Eröffnung des
United Buddy Bears Kreises

in Istanbul vom 30. November - 7. Dezember 2004

Angefangen hat es mit einer Pressekonferenz am 25. August 2004, bei der bekannt gegeben wurde, dass der Kreis der United Buddy Bears im Dezember 2004 nach Istanbul geht. Der Ausstellungsplatz Tepebasi Pera Meydani mit Blick auf das "Goldene Horn" liegt im Stadtteil Beyoglu.

Zur Pressekonferenz begrüßte der Bürgermeister von Beyoglu, Ahmet Misbah Demircan, neben der Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf, Monika Thiemen, die Ausstellung der Toleranz als Zeichen der Freundschaft zwischen den Partnerstädten Istanbul und Berlin. Weitere Gäste waren der Generalkonsul der Republik Türkei, Aydin Ilhan Durusoy, M. Vasfi Pakman Herr Cem Tuncel. So lernte ich die wichtigsten Leute von Istanbul schon in Berlin kennen.

Am 29. November hieß es Koffer packen und am 30. November fuhr mich mein Freund Gerd zum Flughafen Tegel, wo wir uns mit Andrej Bitter und der Filmemacherin Dagmar Scheibert trafen. Dann kam auch Aniama Kenneth Dazaa (Allround Artist: Song writer, dancer, script writer) an. Außer seinem persönlichen Gepäck hatte er noch zwei Stelzen aus Bambus mit. Er sollte in Istanbul zur Darbietung beitragen. Dr. Herlitz und Herr Hujer kamen mit je einen 1 Meter großen Buddy Bär als Gastgeschenk für die Gastgeber in Istanbul. Bei der Abfertigung ging alles gut aber es dauerte dementsprechend.

In Istanbul angekommen wurden wir abgeholt und zum Hotel gebracht. Nachdem ich mich frischgemacht hatte und aus dem Fenster sah, konnte ich den Platz sehen auf dem unsere Buddy Bears stehen sollen. Den ging ich erst einmal besichtigen und traf dort auf viele Schuhputzjungen mit ihren Putzkästen in den Händen. Sie wollten sofort die Schuhe putzen oder auch Geld erbitten für irgend eine Tante in Deutschland, der sie ein Paket schicken wollten. So versuchten sie an Geld zu kommen. Nachdem sie mich in englischer Sprache ausgefragt hatten und ich ihnen auch einen Euro gab, einigten wir uns darauf, dass sie mir nach meinem Bedarf die Schuhe putzten und ansonsten nützlich machen würden. Das gefiel ihnen sehr und sie halfen uns die ganze Zeit. Diese Jungs leben sozusagen auf der Straße und für die Nacht haben sie eine vom Staat geförderte Unterkunft.

Abends gingen wir alle gemeinsam zum Essen . Es war eine nette Runde, denn es kamen noch Mustafa und seine Schwester, die israelische Künstlerin Tamara Bubrovsky, die auch im gleichem Hotel wie wir wohnten und jeder einen Buddy Bear gestaltete. Das Essen in Istanbul ist sehr reichhaltig. Allein die Vorspeisen würden reichen, um satt zu werden. Was angenehm war, es wurde immer Tee gereicht soviel man wollte.

Am nächsten Morgen als ich aus dem Fenster sah, kamen die ersten Hamburg-Süd-Container (unserem größten Sponsor) an. So machte ich meine ersten Fotos, von denen ich welche per Mail nach Hamburg schickte. Nach einem guten Frühstück ging ich zum Platz, um den Aufbau mit der Kamera festzuhalten. Das Öffnen der Container fing mit einem Fiasko an. Das richtige Werkzeug zum Öffnen musste besorgt werden sowie auch noch für die Kisten, da fehlten die richtigen Schraubendreher. Als Erstes wurden die Betonplatten entladen, was dazu führte, dass der Stapelgabler Schwäche zeigte und nicht mehr funktionierte. Es dauerte fast zwei Stunden bis wieder gearbeitet werden konnte.

In dieser Zeit hatten Dr. Herlitz und Dazaa Maßarbeit gefertigt. Dazaa saß in der Mittedes Platzes, die als Erstes vermessen wurde. Danach wurde von der Mitte her jede Stelle für die Betonplatte gemessen und aufgezeichnet was beim Aufbau sehr hilfreich war. Endlich ging auch der Stapler wieder und mit Tempo, was bei der Mentalität der Einheimischen möglich war, wurden die Container geleert und die Kisten verteilt. Nun noch die Bären ausgepackt und nach dem türkischem Alphabet aufgestellt So standen wieder einige Bären neben einen neuen Nachbar. Dr. Herlitz und Herr Hujer gaben die Anweisungen mit Händen und Füßen (von den Türken verstand keiner Englisch geschweige Deutsch), wo welcher Bär stehen sollte. Bei Herrn Hujer war es interessant, wie er das machte. Seine Stimme veränderte die Tonlage, laut und energisch, die Arme taten das Übrige dazu und so klappte es einwandfrei. Nach einer Mittagspause im Hotel ging es weiter und die nächsten zwei Tage noch bis zum Nachmittag.

Unsere Bären hatten einen sehr schönen Platz bekommen, direkt am Goldenen Horn mit schöner Aussicht darauf. Zwischendurch hatte ich immer mal Tamara und Mustafa besucht und vom Werdegang ihrer Bären Fotos gemacht. Dagmar, die Filmemacherin, sah ich auch hin und wieder. Sie war sehr viel unterwegs, wie zum Beispiel am Containerhafen und in der Stadt. Einmal fuhr ich zu Aufnahmen mit, um von der Stadt etwas zu sehen. Zwei Stunden filmten und fotografierten wir. Die Stadt werde ich mir einmal selber ansehen.

Zurück zum Platz, unsere Schuhputzjungs immer anwesend, machte ich eineige Fotos von ihnen mit Dr. Herlitz und Herrn Hujer, was die Jungs sehr glücklich machte. Ich hatte meine Bilder später Herrn Hujer mitgegeben als er zum Abbau hinflog.

Ich begrüßte meine Bären wieder wie liebgewonnenden Freunde, bestellte ihnen auch Grüße von ihren Gestaltern. Mit dem Wetter hatten wir auch großes Glück, es schien die Sonne. So sah das Goldene Horn besonders schön aus. Andrej Bitter, unser russischer Künstler, besserte einige Bären aus, damit sie wieder schön aussahen. Vorher hatte er allerdings noch ein Erlebnis durch die Fremdsprache: Er brauchte unbedingt Azeton, man durfte es ja nicht im Flugzeug mitnehmen, und bekam aber Benzin. Zum Glück hatten wir unsere Schuhputzer und die erledigten es für ihn. So halfen sie gerne und so viel wie möglich, denn es gab immer mal ein wenig Geld dafür. Ganz zum Schluss also zum Abschied, wurde eine richtige Abrechnung gemacht und sie bekamen alle etwas.

Im Hotel hatten wir einen Buissness Raum mit Computer.Von hier schickte ich immer wieder Bilder nach Berlin zu Frau Hirt und meinen Söhnen.

Zur Eröffnung hatten wir leider etwas bewölktes Wetter. Als Gäste kamen viele geladene Sponsoren: wie: Herr Packmann, Herr Tuncel, Generalkonsul Möckelmann, der Cultur Attachè Herr Kienan und der Bürgermeister von Beyoglu, Herr Demircan. Nach einigen Reden und Geschenke austauschen (die beiden Buddys von uns) wurden wir in das Pera Palas Hotel geladen. Dieses berühmte Hotel ist durch Agathe Christie bekannt, sie schrieb dort 1926 im Zimmer Nr. 411 ihr Buch "Mord im Orient-Express". Wir hatten eine wunderbare Feier mit Musik, wonach Dazaa tanzte, was er auch auf dem Platz immer wieder mal tat.

Abends wurden wir von Herrn Tuncel eingeladen und zum Fischlokal "mavi balik" hingefahren. Ein Lokal, welches am Bosphorous gelegen ist und man von innen eine sagenhafte Aussicht genießt. Das Essen war schon für das Auge lecker, geschweige der Genuss. Als der Fisch, den wir vorab ausgesucht hatten, serviert wurde, war es wie eine kleine Show. Der Fisch völlig in einem Salzteig geschmort oder gebraten, jedenfalls war er im Ofen geschoben, sah sensationell aus. Wir machten erst mal Fotos und mit viel Lachen und Spaß wurde er angerichtet. Er schmeckte einfach lecker und wir genossen alle diese Köstlichkeit. Dann ging es mit dem Bus zurück ins Hotel, wo ich meine Fotos noch auf die externe Festplatte umlud und für morgen Früh meine Kamera fertig machte.

Am nächsten Tag, ich machte zwischen jeder mir bietende Zeit Fotos auf dem Platz mit den Besuchern, fuhren das Ehepaar Herlitz mit mir durch Istanbul, um sich einiges anzusehen. Das fand ich toll und konnte so einige Aufnahmen von der Stadt machen. Mit Andrej Bitter unternahm ich auch noch eine Stadtrundfahrt. Mit ihm ging ich noch in der Nähe unseres Hotels einen Tee trinken. Wir hatten, ohne es zu wissen, eine Teestube erwischt, in dem man auch Wasserpfeife rauchen konnte. Der Raum, in dem wir saßen, war voller junger Leute und Qualm. Ich durfte einige Aufnahmne machen. Andrej und ich ließen uns auch eine Pfeife bringen, mit Apfelgeschmack. Man kann sich den Geschmack unter sechs bis acht Sorten aussuchen und bekommt dann ein Mundstück für die Pfeife. Es hat uns viel Spaß gemacht, wir ließen uns dabei fotografieren und nahmen zum Schluss noch die Mundstücke als Andenken mit.

So verging die Zeit viel zu schnell und der letzte Tag brach an. Da die Sonne es sehr gut meinte, unternahm ich noch mal einen Ausflug zum Bosphorus, ging dort spazieren, trank einen Abschiedskaffee und genoss die Sonne. Danach verabschiedete ich mich von meinen Bären und meinte zu ihnen: "Vielleicht sehen wir uns in Tokio wieder".

Fotos

 


© Website + Fotos: Doris Rieck